Geprüfter Restaurator im Handwerk – fachspezifischer Rahmenlehrplan für den Schwerpunkt Fahrzeuglackierung in Münster verabschiedet


Von:  Bundesverband - Dr. Albert Bill / 28.10.2020 / 10:54


Die Arbeitsgruppe „Geprüfter Restaurator im Handwerk – Schwerpunkt Fahrzeuglackierung“ hat sich auf Einladung von Jürgen Book, Spezialist für Classic Cars bei der BASF Coatings GmbH, zur Abschluss-Sitzung in Münster getroffen. Mit der Ende letzten Jahres verabschiedeten Verordnung "Geprüfte/r Restaurator/in im Handwerk" auf Grundlage des § 42 Absatz 1 in Verbindung mit Absatz 2 der Handwerksordnung (HwO), wird ein anerkannter Fortbildungsabschluss begründet, der darauf abzielt, die berufliche Handlungsfähigkeit im Bereich der handwerklichen Restaurierung nachzuweisen.


  • Bildunterschrift: Deckblattentwurf
  • Geprüfter Restaurator im Handwerk – Schwerpunkt Fahrzeuglackierung
Die neue Prüfungsordnung gilt für insgesamt 19 Handwerke, einschließlich des Maler- und Lackiererhandwerks mit dem Schwerpunkt Fahrzeuglackierung. Die Fachverbände, darunter auch der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, haben in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für Weiterbildung im Handwerk (ZWH) zunächst einen übergreifenden allgemeingültigen Rahmenlehrplan zur Vorbereitung auf die neue Fortbildungsprüfung erarbeitet. Dieser muss durch gewerkspezifische Rahmenlehrpläne ergänzt werden. Zur Erstellung des spezifischen Rahmenlehrplans für die Fahrzeuglackierer hat der Bundesverband Farbe einen Arbeitskreis ins Leben gerufen, dem neben den hauptamtlichen Verbandsvertretern Geschäftsführer Dr. Albert Bill und Peter Blase auch Martin Diart, ZWH, Jakob Thalmayr, Sachverständiger und Restaurator im ML-Handwerk sowie Holger Jentz, Vorsitzender Bildungsausschuss BV-Farbe, angehören. Mit Jürgen Book, Spezialist für Classic Cars bei der BASF Coatings GmbH konnte ein ausgewiesener Kenner der Oldtimerszene und Fachmann für „Historische Fahrzeuge“ für die Mitarbeit gewonnen werden.Um den fachspezifischen Rahmenlehrplan, die erforderlichen Handlungsbereiche mit Kompetenzen und Lerninhalten zu erarbeiten und zu formulieren, tagte der Arbeitskreis zunächst per Videokonferenzen. Erst für die abschließende Arbeits- und Redaktionssitzung hatte Jürgen Book die Arbeitskreismitglieder in das „Klassikland Münster“ eingeladen. Bei einer Führung mit dem Hausherrn Rainer Pawlaczyk, wurden neben den Ausstellungshallen mit zahlreichen Oldtimer-Fahrzeugen auch die angeschlossenen Betriebsbereiche besichtigt, in denen entsprechende Restaurierungsarbeiten an Fahrzeugen durchgeführt werden. Hier konnten sich die Teilnehmer vom hohen Stand der handwerklichen Arbeiten am Objekt direkt vor Ort überzeugen. Jürgen Book ließ es sich, dem Anlass entsprechend nicht nehmen, auch eines seiner Oldtimer-Fahrzeuge, einen Lincoln Continental Town Coupe von 1977 – im Erstlack - zu präsentieren.Zum Abschluss des ersten Arbeitstages wurde das BASF Lackmuseum besucht, in dem Frau Beatrice Kromp fachkundig die ausgestellten „Lackkunstwerke“ und „Kunstwerke aus Lack“, die aus allen Teilen dieser Welt in Münster zusammengetragen wurden, erläuterte. Die Begeisterung der studierten Kunsthistorikerin und Japanologin für die Kunstobjekte sprang schnell auf die Besucher über und wird allen noch lange in guter Erinnerung bleiben. Am folgenden Tag, wiederum unter strengen Corona-Sicherheitsmaßnahmen, wurde die Arbeitskreis-Sitzung Teil 2 im Refinish Competence Center (RCC) der BASF Coatings GmbH durchgeführt.Auch wegen der guten Vorarbeiten konnten im Rahmen der zweitägigen Präsenztagung noch offene Punkte diskutiert und abschließend beraten werden. Hierbei galt es auch und gerade bei dem bearbeiteten „Schwerpunkt Fahrzeuglackierung“, weitere Voraussetzungen und Kompetenzen der benachbarten Gewerke Mechanik und Karosserie zu berücksichtigen.Diese für die Fahrzeugrestaurierung relevanten Partnergewerke werden hierzu ebenfalls eigene Rahmenlehrpläne mit den jeweiligen gewerkspezifischen Schwerpunkten entwickeln und dabei die Inhalte des für den Schwerpunkt Fahrzeuglackierung erstellten Rahmenlehrplans im Hinblick auf die Restaurierung oder Konservierung der Lackoberfläche, wenn auch in stark abgeschwächter Form und Umfang, zu berücksichtigen haben. Der fachliche Austausch mit den Nachbargewerken ist dabei schon heute fest eingeplant.Für den Bundesverband Farbe, die Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer und im Namen der Mitglieder im Arbeitskreis dankte Dr. Bill dem Gastgeber Jürgen Book für die Einladung nach Münster und die Möglichkeit neben der Theorie auch die Restaurierungspraxis vor Ort erleben zu dürfen. Am Ende der Tagung verließen die Teilnehmer das RCC in Münster mit dem Bewusstsein, einen anspruchsvollen Rahmenlehrpanentwurf entwickelt zu haben, der der Bedeutung der qualifizierten Fortbildungsmaßnahme „Restaurator im Handwerk“ in jeder Hinsicht gerecht werden und einen Beitrag dazu leisten kann, dass die Fahrzeug- und Oldtimerrestaurierung dem Qualitätsanspruch der Objekte und deren Besitzer entspricht. 

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